Freitag, 4. Juni 2010

"Evakuiert werden ist wie Gefangensein. Nur andersrum" (Bene)

Heute Morgen mit dem Rad fast über niedergelegte Blumen gebrettert. Der Bürgersteig voll. Bestätigung: Radfahren=Leben, Blumen=Trauerbekundung. Bomben töten. Nach 60 Jahren. In Göttingen.
Und jeden Tag. Überall.

Was mich beschäftigt: Sind da noch mehr? Wo geht's hin, wenn da noch mehr sind? Wer zahlt, wenn ich mein Hab und Gut verliere, weil nicht nur ein paar Fassaden runterkommen? Wer wird überhaupt Bombenentschärfer? Was will der Autor uns damit sagen?

Es gibt nichts Gutes daran. Aber die Gruppendynamik in einer Küche mit zu vielen Leuten, ein fast überlastetes Telefonnetz, das Hineingeworfensein in Ungewissheit, das Gefühl nie wieder irgendetwas unter Kontrolle haben zu werden, das erschöpfte Sinken in das wiedergeschenkte Bett... eine Erfahrung, die mich nur schwer in den Alltag entlässt, auch wenn von der goebombe kaum mehr ein Wort zu lesen oder zu hören ist.

Und sonst so....?

1 Kommentar:

  1. Ich finds traurig, dass die Bomben nach so vielen Jahren immer noch ihren Zweck erfüllen.
    Es tut mir echt Leid um die 3 Mitarbeiter, die getötet wurden :(

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